Die politischen, gesellschaftlichen und chronikalen Ereignisse im Wien des 20. Jahrhunderts werden nach wie vor bisher in keinem „zeitgeschichtlichen Museum“ aufgearbeitet und präsentiert. Gleichzeitig ist in der Bevölkerung, und gerade auch in der Jugend, das Wissen über die 1930-er und 1940-er Jahre vielfach nur wenig ausgeprägt. Ein „Befreiungsmuseum“ kann einen sehr wichtigen Mosaikstein für die zeitgeschichtliche Bildung von jungen Menschen und allen interessierten Bürgern dieser Stadt darstellen – ebenso wie auch ein Anziehungspunkt für Gäste unserer Stadt.
Es soll unter anderem vermittelt werden, dass die Wiener 1945 nicht „den Krieg verloren haben“ und „erobert worden sind“, sondern dass sie damals vom Joch der NS-Diktatur mit all ihren grausamen Facetten (Angriffskrieg gegen halb Europa, Vertreibung, Deportation und Ermordung von zehntausenden jüdischen WienerInnen und anderen Wiener Bevölkerungsgruppen, Terror gegen die eigene Bevölkerung, uvm) befreit worden sind.
Das Befreiungsmuseum im Erinnerungsbunker versteht sich vor allem als Schnittstelle zwischen Menschen; nicht der zuweilen trockene Wissenschaftsdiskurs bestimmt die Museumskommunikation, sondern der Kontakt und das Miteinander von Mensch zu Mensch
Eine gemeinsame Vergangenheit, die im 20. Jahrhundert durch die Adolf-Hitler-Diktatur die Welt in eine Katastrophe stürzte.
Dies zu zeigen – und zu zeigen, wie aus dem Chaos der Nazi-Diktatur mit alliierter Hilfe unter Schmerzen und Mühen ein besseres Österreich entstehen konnte, ist die ARGE-Befreiungsmuseum angetreten. Die Voraussetzungen können besser nicht sein: wir beherrschen beide Sprachen, sitzen in den Hauptstädten der beteiligten Staaten – und wir haben durch unsere jahrzehntelangen Erfahrungen und Arbeiten eine Fülle von Kontakten in die verschiedensten Kreise: Wissenschaft, Medien, kulturell und interkulturell Arbeitende, usw.